ter fast schüchtern. Er ist eben kein Kr.ilt
protz, musiziert dafür jedoch ungemein
flüssig, farbig und harmonisch mit für
diese Preisklasse ungewöhnlich stark
ausgeprägter Räumlichkeit und über-
sichtlicher Staffelung.
Der ideale Amp weniger lur Big Bands
als für Kammermusik, kleinere Jazzen-
semble und vor allem eines: Stimmen!
tf
Technik:
D
ie Verstärkertechnik ist das
Herz einer jeden Anlage. Der
Vorverstärkerteil wird mit den
Programmquellen verbunden und
übernimmt dann die Einstellungen
wie Lautstärke, Klangregelung so-
wie Eingangsumschaltung, während
die Lautsprecher an den Endver-
starkerteil, die man auch Endstufe,
Kraft- oder Leistungsverstärker
nennt, angeschlossen werden.
Bis weit in die gehobene Mittel-
klasse hinein werden praktisch
ausschließlich integrierte Verstär-
kerlosungen angeboten, sprich die
genannten Funktionen des Vor-
und Endverstärkers werden von
einem einzigen Gerät, dem so ge-
nannten Vollverstärker, übernom-
men. Das hat den Vorteil der Kos-
tenersparnis
(Gehäuse,
Stromversorgung), des geringeren
Platzbedarfs und kurzer, zusätzli-
che Kabel ersparender Signalwege.
Wichtige Größen eines Verstär-
kers sind zum einen die Anschluss-
möglichkeiten für Hochpegelquel-
len wie CD.Tuner.Aux und
falls
gewünscht - für einen Platten-
spieler (Phono), wobei man in A b-
hängigkeit vom Tonabnehmertyp
noch zwischen MM- und MC-Ein-
gängen unterscheidet. Die erfor-
derliche Ausgangsleistung eines
Verstärkers steht im direkten Be-
zug zum Wirkungsgrad der anzu-
treibenden Lautsprecher und dem
Raum, in dem die Anlage betrieben
wird.
Je größer der Raum und je inef-
fizienter (= bei gleicher Eingangs-
leistung leiser) die Lautsprecher,
desto kräftiger sollte der Verstär-
ker sein. Zu beachten ist aber auch,
dass es leichter ist, einen Laut-
sprecher mit zu wenig und dann
im Grenzbereich verzerrter Leis-
tung zu beschädigen als mit hoher,
aber noch sauber verarbeiteter
Leistung. Verfälschungen des Mu-
siksignals können als Klirr- oder
Interm odulationsverzerrungen,
Rauschen sowie Linearitätsfeh-
ler (Frequenzgangdellen oder -
Überhöhungen) gemessen wer-
den. Dennoch muss man davor
warnen, die nackten Zahlen allein
für eine abschließende Q uali-
tätsbewertung heranzuziehen,
denn
etwa
Röhrenverstärkei
verzerren oft mehr als solche,
die aus Halbleitern aufgebaut
sind, klingen aber mitunter bes-
ser.
Zusätzlich generieren elektro-
nische Bauteile auch ein gewisses
Rauschen.Verzerrungswerte soll-
ten bei Transistorgeräten in der
Regel
sehr
gering
(niedrige
W erte wie 0,03% bis 0,1%) sein
C A M B R I D G E A Z U R 340A SE n
um € 400
Maße: 43 x 8 x 33 cm (BxHxT)
Garantie: 3 Jahre
Vertrieb: Taurus High End
Tel.: 040/5535358
www.taurus-high-end.de
Clever und smart muss man den kleinen
Cambridge nennen. Am Ende ist er zwar
kein ganz so großer Wurf wie seine Brüder
aus den höheren Baureihen, aber er spielt
ungemein musikalisch und stimmig
Für
einen der Spitzenplätze der Einsteiger-
klasse fehlt es ihm lediglich etwas an
Verve, was die gegebene Universalität
etwa für Rockmusik leicht einschränkt.
Dennoch werden ihn aufgrund seiner ver-
führerischen Handhabung der mittleren
Tonlagen gerade audiophile Feingeister
mögen. An wirkungsgradstärkeren Laut-
sprechern und mit entsprechend abge-
stimmten Kabeln spielt er über das bereits
gute Testergebnis hinaus.
M
u
s
i s
c
h
e
r
E
n
g
l ä
n
d
e
r
D
er Cambridge trifft als bislang kleinster
getesteter Verstärker der bekannt au-
diophilen Briten auf eine gewisse Erwar-
tungshaltung, waren doch seine großen
Brüder Azur 640A und 740A stets eine si-
chere Bank für die vorderen Ränge in ihrer
Klasse. Zudem ist der 340 SE eine bereits ge-
tunte Sonderausführung des rund 60 Euro
günstigeren Einstiegsmodells 340. Beim SE
wurde die Siebkapazität des Netzteils - und
damit vor allem die Impuls-
leistung—erhöht.
I r verzichtet auf Phono und
präsentiert sich so als gerad-
liniges
Hochpegelkonzept.
Der geneigte Käufer kann
sich ja die separaten Pho-
nost ufen des Hauses anse-
hen, die ohnehin jeder hier
denkbaren integrierten Lö-
sung überlegen sind. Zwar
kommen auch beim Cam-
bridge in der Endstufe Mo-
dulbausteine zum Einsatz,
aber die hier verwendeten
sind technisch von ungleich
fortschrittlicherer Bauart als beim Sony und
zudem kanalgetrennt, was sich auch in den
Messwerten positiv niederschlägt.
Als Schmankerl bietet der mit Klangrege-
lung und Anschlüssen für zwei Boxenpaare
gut ausgestattete Cambridge zudem einen
fron t sei t igen
3,5- M illimeter- Kl inkenein-
gang für MP3-Player oder andere Porties.
Auch den hat der „normale“ 340er übrigens
nicht. Die Mittenwiedergabe ist es wieder
einmal, die dem kleinen
Cambridge eine Ausnah-
mestellung
verleiht
und
ihn zum wahren Musikta-
lent macht. Höchste Auflö-
sung und atemberaubende
Dynamik sind nicht so sehr
seine
Stärke,
stattdessen
klingt er eher satt und sei-
dig, vielleicht auch einen
Tick zu sanftmütig, mitun-
Ein fetter, streufeldarmer Ring-
kerntrafo kontrastiert etwas mit
den Fertigbausteinen für die
Endstufe. Aber es klingt gut!
STfflECD-TEST
KLANG-NIVEAU
3 3 %
PREIS/LEISTUNG
S E H R G U T
2/2309 STEREO HIFI-SPARBUCH 93